Heute gab es eine richtige Überraschung. Eine Gruppe junger Männer stand zögerlich am Eingang unseres Grundstücks an der Straße. Ich dachte zuerst, sie wollten um Wasser bitten. Das machen Passanten manchmal, denn die nächsten Dörfer sind 4 Kilometer in beide Richtungen entfernt. Bei tropischer Hitze und wirbelndem Straßenstaub kann man als Fußgänger schon mal Durst bekommen.
Es stellte sich jedoch heraus, dass die kleine Gruppe vom benachbarten Ausbildungszentrum stammte. Der Professor für den Landwirtschaftskurs hatte von unserer Kakaoplantage gehört und wollte sie mit seinen Studenten in Augenschein nehmen. Gesagt getan, auf gehts!
In Sachen Landwirtschaft konnte ich als ungelernte Hobby-Kakaofarmerin den kurz vor dem Abschluss stehenden Landwirten natürlich nichts vormachen. Natürlich wissen sie viel mehr über Anbau und Pflege aller in Nicaragua heimischen Nutzpflanzen als ich. Die Jungs hatten sogar ein paar tolle Tipps zur natürlichen Abwehr von Blattschneideameisen und für natürliche Düngemethoden für mich parat. Im Gegenzug bekamen sie von mir ein Eimerchen mit Würmern für den Kompost, ein paar Säcke voll Sägespäne und einen Einblick in meine Idee, wie man ein natürliches Ökosystem ohne Chemie und mit ganz viel Herz für den Erhalt von heimischer Flora und Fauna aufbaut. Wahrscheinlich war aber das Treffen mit einer Deutschen für die meisten das Highlight schlechthin.
Interessanter (in Sachen Kakaoanbau) könnte es für die jüngeren Studenten werden. Der Professor will mit ihnen ein paar praktische Übungen auf unserer Plantage durchführen. Ich finde das natürlich toll, so ein Austausch von Wissen kann nur von Vorteil für alle sein!
Comments